Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden bei Menschen unterschiedlicher Herkunft und Alters.
Interview No. 03
Herkunft: Polen
Alter: 77
1. Was ist das "Zuhause" für dich persönlich, im baulichen wie immateriellen Sinne?
Ein Zuhause, als Gebäude an sich, dient dem Leben, Wohnen und Arbeiten.
Vor allen Dingen dient es der Familie als gemeinsamer Lebensraum. Hier kann eine Familie ihre emotionale Verbundenheit pflegen und ihre Traditionen ausleben.
2. Kann jeder nur ein Zuhause haben?
Manche Menschen haben ihre Häuser durch Naturkatastrophen, Feuer oder Krieg verloren. Ein Haus, im Sinne eines Gebäudes, kann man verhältnismäßig leicht und überall auf der Welt wieder aufbauen. Schwieriger ist es mit dem immateriellen und emotionalem Zuhause. Das wieder aufzubauen, zu stabilisieren und gegen die Stürme des Lebens zu sichern ist die größere Kunst. Ich glaube jüngere Menschen tun sich damit leichter, als diejenigen, die tief verwurzelt waren, als sie ihr Heim verloren.
Ein ganz anderer Fall ist es wenn man sich freiwillig ein Zuhause an mehreren Standorten aufbaut. Manche Menschen leisten sich mehrere Häuser an verschiedenen Standorten, um z.B. der Sonne hinterher zu ziehen und je nach nach Jahreszeit ein anderes Haus zu bewohnen. Oder beruflich und privat genutzte Domizile zu unterhalten. Dann erfüllen diese Häuser unterschiedliche Rollen.
3. Gibt es allgemein gültige Kriterien für ein gutes Zuhause? Ein gutes Zuhause sollte langlebig und funktional sein. Die Grundlage für ein stabiles Gebäude bilden qualitativ hochwertige Materialien und eine technisch einwandfreie Ausführung. Auf dieser baulichen Grundlage kann jede Familie ihr persönliches emotionales Zuhause gründen, pflegen und erhalten.
Vielen Dank für deine Gedanken,
Karolina Kulik, Architektin
Comments