Die Kostenplanung, ein Thema, das den Meisten Kopfzerbrechen bereitet. Mir auch, ganz ehrlich, denn es ist komplex und erfordert eine ständige Überprüfung.
Ich möchte hier eine Idee zur Einteilung der verschiedenen Kosten am Bau beschreiben und auf die versteckten Kosten hinweisen. Es ist wohl nicht möglich eine pauschale und vollständige Auflistung für alle Bauherren zu erarbeiten, die Kostenplanung ist ein individuelles Thema. Ich versuche einen Überblick zu geben und Tipps zu Kosten, an die Sie zu Beginn Ihres Projektes vielleicht noch nicht gedacht haben.
Die Grundstückskosten
Klar, ein Grundstück kostet Geld. Die Zusatzkosten, an die es zu denken lohnt, sind zum Beispiel:
Die Erschließung (Wasseranschluss, Gasanschluss, Telefon/Internet und Abwasseranschluss). Es gibt Arbeiten, die auf Ihrem Grundstück zu erledigen sind, aber auch Arbeiten auf städtischem Grund. Diese werden meistens nur von ausgewählten Firmen ausgeführt, das sind Kosten die für Sie als Bauherr schwer zu kalkulieren sind.
Bauarbeiten an einem Hang kosten mehr als auf ebener Erde zu bauen.
Rodungsarbeiten (Müssen Hecken gerodet oder Bäume gefällt werden?)
Was schlummert im Erdreich? (muss Erdreich ausgetauscht werden, liegen Felsen im Bereich der Baugrube, wie hoch ist der Grundwasserstand?) Ein Bodengutachten liefert Auskünfte zu solchen Fragen.
Herstellung der Zufahrt, Bordsteinabsenkung
Wiederherstellung der Außenanlage nach den Bauarbeiten (Wege, Zufahrten, Tore, Rasen, Terrassen.... )
Das eigentliche Gebäude
Die erste Stellschraube für Ihre Kostenplanung ist die Gebäudegröße, also hier ein Verweis auf den vorigen Blogartikel: was brauchen Sie wirklich?
Ermitteln Sie Ihren Bedarf. Erst danach geht es um die Einzelheiten des Gebäudes:
Brauchen Sie unbedingt einen Keller? Alle Wohn- und Nutzflächen, die Sie unter der Erde bauen, sind bedeutend teurer als dieselben Flächen darüber.
Welche Bauweise: Massivbauweise, Holzbauweise...
Sind bedingt durch die Gegebenheiten des Grundstücks besondere Konstruktionen erforderlich? (Weiße Wanne, Stahlkonstruktionen für besondere Tragweiten?)
Welche Ausstattung ist erwünscht?
Welche Gebäudetechnik? Die Faustregel ist ganz einfach: je komplexer desto teurer. Die Heizungsanlage, die Lüftung, die Elektroinstallation und Hausautomation, die Sicherheitstechnik können Ihr Budget sehr strapazieren, wenn Sie mehr als den Standard wünschen.
Nebenkosten und Honorare
Hier fasse ich alle Kosten zusammen, die sich nicht in greifbarer Materie wiederspiegeln. Diese Aufzählung weicht etwas von der klassischen Definition des Begriffs "Nebenkosten" ab:
Maklerkosten
Notargebühren
Grunderwerbsteuer
Gebühren für Anträge und Genehmigungen
Vermessungskosten
Architekten-, Tragwerksplaner,- und Energieberaterhonorar sowie weitere Fachplanungskosten
Kosten für eine rechtliche Beratung
Versicherungen (Bauherrenhaftpflicht, Bauwesensversicherung, Bauhelfer-Unfallversicherung)
Finanzierungskosten, Bereitstellungszinsen, Doppelbelastung aus Miete und Tilgung
Diese drei Hauptgruppen: Grundstück, Gebäude und die Nebenkosten und Honorare ergeben die Summe der Aufwendungen für ein Gebäude. Um die Frage nach "dem richtigen Budget" zu beantworten, braucht es Zeit, Geduld und vor allem einen guten Überblick.
Ich empfehle Ihnen:
Verschaffen Sie sich einen transparenten Überblick, eine Auflistung aller Kosten, die Sie stets aktuell halten, anpassen und im Auge behalten.
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Wir haben nun über Ihren Wohnraumbedarf nachgedacht und über die Budgetplanung.
Der letzte Baustein zur gelungenen Bauplanung ist die Zeitplanung:
Schöne Grüße, Karolina Kulik, Architektin
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