Energetische Dachsanierung einer Doppelhaushälfte
mehr als das "Standarddach"
Dieses Projektbeispiel zeigt eine Dachsanierung einer Doppelhaushälfte, die in den vierziger Jahren errichtet und in den sechziger Jahren aufgestockt und umgebaut wurde.
Die Dachgeschosswohnung war fertig ausgebaut und sogar möbliert. Daher sollten die Sanierungs- und Dämmarbeiten ausschließlich von außen erfolgen.
Dabei wurde mir die Aufgabe gestellt, dies so zu gestalten, dass die sanierte und unsanierte Haushälfte optisch zueinander passen. Das aufgebrachte Dämmpaket und die daraus entstehende Erhöhung der Dachfläche sollten also möglichst nicht auffallen.
Dachsanierung von außen. Hier zu sehen ist die Verlegung der Dampfsperre auf der Nagelschutzplatte.
Bei der Dachsanierung erhöhen die Wärmedämmung und weitere Materialschichten das Gewicht, das die Konstruktion tragen muss. Bei solchen Sanierungen wird deshalb vorab die Statik des Dachstuhls überprüft. In diesem Fall wichen manche Bauteile von den Vorgaben der statischen Berechnung ab. Die Sparren waren zwar ausreichend tragfähig. Jedoch war die Mittelpfette von Beginn an unterdimensioniert. Die Mittelpfette ist ein waagrechter Träger in einer Dachkonstruktion und unterstützt die Sparren, ist also ein wichtiges, tragendes Bauteil. Deshalb wurde sie mit Stahllaschen verstärkt.
Der Anschluss der beiden Dachhälften mit Vorbereitung für den Ortgangziegel.
Verstärkung der Mittelpfette mit Stahllaschen (im Bild ziegelrot)
Eine weitere Herausforderung war die Einhaltung der aktuellen Brandschutzvorschriften.
Zwischen den beiden Gebäudehälften befindet sich eine einzige, nur 24 cm dicke Wand. Nach heutigen Brandschutzvorschriften sind zwei separate Wände und weitere Maßnahmen notwendig. Das ist natürlich bei der Sanierung eines bestehenden Hauses nicht mehr zu ändern. Die Aufgabe für mich als Architektin bestand darin, eine Lösung zu finden, die den aktuellen Anforderungen entspricht, um einen Brandüberschlag von einer Haushälfte auf die andere zu verhindern.
Daher entschied ich mich für eine bewährte Lösung: der unmittelbar angrenzende Bereich des Dachs an das Nachbardach wurde mit nicht brennbaren Materialien ausgeführt. Die letzte Ziegelreihe, der "Ortgangziegel", wurde in Mörtel gedrückt. Dadurch werden Hohlräume geschlossen und der Übergang von Rauchgasen im Fall eines Brandes verhindert.
Ich schlug dem Kunden einen modernen, flachen Dachziegel vor, um dem Objekt mehr Charakter zu geben. Zusammen mit einem zur Fassade abgestimmten Farbton wirkt das Gebäude heute frischer und moderner.
Das neue Dach ist trotz moderner Wärmedämmung kaum höher als die unsanierte Nachbarhälfte.
„Genau vor einem Jahr haben wir mit kulik architektur
das Dach unserer Doppelhaushälfte energetisch saniert. Da es sich um ein Haus aus den 40iger bzw. 60iger Jahren handelt, wurde Frau Kulik vor einige schwierige Probleme gestellt, die sie mit hohem Sachverstand, Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen hervorragend gelöst hat. Im Sanierungspaket war auch eine Farbberatung" für die Außenfassade enthalten, und obwohl wir anfangs zögerten, ihrem Vorschlag zu folgen, sind wir nach Beendigung aller Arbeiten überglücklich über das Gesamtergebnis. Auch nach einem Jahr freuen wir uns täglich über unser "neues Haus".
Dankeschön, Frau Kulik!!!“
Der Spitzboden nach der Sanierung mit ergänzten Laschen.
Die Doppelhaushälfte vor der Sanierung...
... und nach der Sanierung.